Traditionell - ja, steuerbar, oder gar erwünscht - nein: die alljährlichen Regenschauer in Wimbledon. Sobald erste dunkle Wolken aufziehen, spannen Zuschauer ihre Schirme und die Planenzieher halten sich bereit. Rund 40 Sekunden dauert es, bis das Netz entfernt und der Platz komplett abgedeckt ist. Um für Spieler und Zuschauer gleichermaßen nervtötende Spielunterbrechungen zu vermeiden, wird zumindest auf dem Centre Court umgebaut. 2009 soll das verschließbare Dach fertiggestellt sein. Aufgrund der Umbauarbeiten musste das alte Dach bereits entfernt werden, somit steht das Publikum in diesem Jahr komplett im Regen ...!
Ein Kameraschwenk auf die Tribünen ist bei fast jeder Liveübertragung aus Wimbledon ein lohnender Blickfang. Nicht nur die Royals, sondern auch - mehr oder minder tennisinteressierte - internationale Schauspieler und Sänger beobachten die fliegenden Ballwechsel auf dem Centre Court; ob Jude Law, Kirsten Dunst, oder Sir Sean Connery, der sogar aus der Royal Box zuschauen durfte.
Ein Tennisturnier lebt nicht nur von Matchbällen und luxury food, sondern von seinen Stars. Charismatische Spieler wie Andre Agassi, Publikumslieblinge wie Steffi Graf und Björn Borg ließen das Publikum von jeher mitfiebern. Ein Grantel ohne gleichen, dessen Auftritt auch heute noch heiß begehrt ist bei Show-Veranstaltungen, war John McEnroe. Mit seiner impulsiven Art und diversen Wutausbrüchen brachte er in jede Tennispartie mehr Schwung. In den achtziger Jahren gewann er drei Mal das Herreneinzel in Wimbledon, besonders spektakulär im Finale 1984 gegen Jimmy Connors, das nach drei Sätzen mit 6:1, 6:1 und 6:2 entschieden war und als kürzestes Finale in die Wimbledon-Geschichte einging...