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Samstag, 9. Juni 2007
Der FC Bayern reloaded

Der FC Bayern München stellt sein neues Team zusammen. Mit Franck Ribéry und Luca Toni verstärken zwei Topstars Ottmar Hitzfelds Elf. Doch ein großes Problem bleibt....

In Berlin diskutieren sie neben dreckigen Kloschüsseln: "Schlaudraff und Altintop? Die sind so blöd – ich würde niemals zu den Bayern gehen." Im Hamburger Beachclub, zwischen Elbe und St. Pauli, befürchtet der Cocktailtrinker laut: "Die krallen sich noch unseren van der Vaart". Und in München, vor der Isarbrücke, streiten die Weißbierkäufer täglich am Kiosktresen. "Ribéry und Luca Toni - das reicht!" "Nein, Kruzifix, wir brauchen den Klose!"




Weil jeweils nach den beiden vergangenen Spielzeiten mit Michael Ballack der beste deutsche und mit Owen Hargreaves einer der besten englischen Mittelfeldspieler den Verein verließen, ist es an der Zeit, aufzurüsten. ......
Der FC Bayern Reloaded soll stärker, schöner und erfolgreicher spielen als jemals zuvor. Das Ziel heißt Champions-League-Pokal. Und die, die zur Erfüllung der kaiserlichen Zielvorgabe verdammt sind, stehen inzwischen so gut wie fest: Franck Ribéry (Olympique Marseille), Luca Toni (AC Florenz), Marcel Jansen (Borussia Mönchengladbach), Jose Ernesto Sosa (Estudiantes de La Plata), Jan Schlaudraff (Alemannia Aachen), Hamit Altintop (Schalke 04), Zé Roberto (FC Santos) sowie wahrscheinlich Miroslav Klose (Werder Bremen) und Khalid Boulahrouz (FC Chelsea).
Bei der Vorstellung, mit dieser Truppe arbeiten zu dürfen, öffnet sich jedem deutschen Fußballlehrer das Herz. Mit dem französischen Mittelfeldspieler Ribéry glückte Hoeneß ein Geniestreich. Der seit seiner Jugend durch eine Narbe gekennzeichnete Spieler gleicht mit seinen 24 Jahren einem fußballerischen Rohdiamanten. In ein paar Jahren könnte „Scarface“, wie ihn seine Fans in Frankreich nennen, ein weltweit gejagtes Juwel sein.
Zum italienischen Nationalstürmer Toni seien nur zwei Zahlen erwähnt: In den vergangenen vier Jahren schaffte Toni in 145 Spielen 97 Tore. Zusammen mit einem gesunden Miroslav Klose hätte Bayern vielleicht den kopfballstärksten Sturm der Welt. Marcel Jansen und die Alt-Münchner Lahm, Schweinsteiger und Makaay verdienen ebenso die Leistungsbewertung: europäische Spitze.
Doch während sich die Bayernfans angesichts der schon zu planenden Meisterfeier die Hände reiben, dürfte Ottmar Hitzfeld ein riesiges Problem plagen. Der Mann, den viele beneiden, hat zwar eine Truppe von jungen, guten Spielern zur Verfügung. Was er aber nicht hat - obwohl er es zum großen europäischen Erfolg dringend braucht - ist jemand, den man im Fußballerjargon als Drecksau bezeichnet: Ein richtiges Arschloch, ein Alphatier, einen Anschreier.
Jemand, der, wenn er sich im Spiel die Stirn aufreißt, kurz an die Seitenlinie läuft, die klaffende Wunde tackern lässt und weiterkämpft – wie Matthias Sammer in den neunziger Jahren, als Hitzfeld mit ihm als Kapitän die Champions-League-Trophäe nach Dortmund holte.
Oder jemand, der durch seine Willenskraft immer dann präsent ist, wenn es drauf ankommt, der vom Team als Leitwolf akzeptiert wird und der in einem Champions-League-Finale jeden Elfmeter verwandelt – wie Stefan Effenberg, ohne den Hitzfeld vor sechs Jahren den größten Titel im Vereinsfußball nicht ein zweites Mal gewonnen hätte.
So einen Typen sucht Hitzfeld in seiner Mannschaft vergebens. Zwar ist sie auf den Außenpositionen und im Sturm so gut bestückt wie ganz wenige Teams. Im zentralen Mittelfeld jedoch, wo Europas Spitze mit Spielentscheidern wie Gerrard, Totti, Lampard, Pirlo oder auch Ballack glänzt, sieht es schlecht aus.....
Hitzfeld kann versuchen, aus Bastian Schweinsteiger einen zentralen Offensivzauberer zu machen. Er kann alternativ Marc van Bommel im Zentrum grätschen lassen.
Nur, wie soll der Trainer die mit 25 Millionen Euro vergoldete Lücke, die Owen Hargreaves hinterlasen hat, schließen? Ottl? Görlitz? Lell? Oder Fürstner? Vielleicht Demichelis? Als strategische Arbeiter sind die B- oder C-Stars spätestens in der Champions League überfordert.
Der Bundesligameister 2007/2008 wird FC Bayern München heißen. Die Konkurrenz ist für ein Team, wie es die Bayern haben werden, hierzulande zu schwach.
Labels: fussball fcb
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